Schulter(blatt)schmerzen und ihre Therapie

Schmerzen in der Schulter sind eine echte Herausforderung für den Therapeuten. Besonders, weil die Patienten sich meistens erst dann in die Behandlung begeben, wenn es schon "kurz vor 12" ist. Und das ist dann, wenn die "Strukturen" wie Bänder, Schleimbeutel, Kapselapparat oder Knorpel schon Schäden aufweisen.

Dann kann mittels Röntgen, Ultraschall oder MRT die "geschädigte Struktur" identifiziert werden. Entzündungshemmende Medikamente oder Cortisoninfiltrationen können das lokale Entzündungsgeschehen hemmen, so dass sich die Struktur kurzfristig erholt.

 

ABER: langfristig kann die Struktur noch mehr geschädigt werden, wenn die Ursache nicht behoben wird.

 

Denn: die Entzündung ist NICHT die Ursache der Schmerzen und lokalen Schädigung. Das Gewebe reagiert auf die Überbelastung der Struktur mit Schmerz und Entzündung. Mithilfe der Entzündung versucht der Körper die überbelastete Struktur zu reparieren.

 

Der Orthopädie ist also gleichzeitig HELFER (schnelle Schmerzreduktion) als auch ZERSTÖRER (Kortisonspritze hemmt Reparatur).

 

Was kann man also tun?

 

Wichtig ist herauszufinden warum die Struktur überbelastet ist. Meistens ist die Reflexantwort eines oder mehrerer Muskeln, welche das Gelenk bewegen, krank. Das heisst, daß die Zugspannung zu hoch oder zu niedrig ist. An den Gelenken (Akromioklavikulargelenk/ Schultergelenk)  treten dadurch erhöhte Scher-/Zug-/Druckkräfte auf und es kommt zur Überbelastung. 

Werden die verursachenden Muskeln identifiziert, können Zusammenhänge zu anderen Organsystemen (Innere Organe/Zähne/andere Muskeln) gesucht werden. Gezielte myofasziale Techniken,  gezielte Akupunktur und Gabe von individuellen ausgetesteten Substanzen (Vitamine/Homöopathika/Nahrungsergänzungsmittel) können den Strukturen zur Ausheilung verhelfen.